2.000 Kubikmeter Felsen lösten sich am Santner
In den Dolomiten gibt es über das ganze Jahr hinweg zahlreiche Steinschläge. Dabei handelt es sich allerdings um kleinere Steinschläge, im Rahmen derer sich kleinere Felsbrocken von den Bergen lösen. Am 11. August 2011 hatte es allerdings am Santner im Südtiroler Schlerngebiet, dem Nachbar-Feriengebiet des Rosengarten-Latemargebietes, Felsstürze von einem gewaltigeren und damit außergewöhnlichen Ausmaß gegeben. An der 2.414 Meter hohen Santnerspitze lösten sich im Laufe des Vormittags etwa 2.000 Kubikmeter Felsen und stürzten ins Tal.
Etwa um 08:00 Uhr machte sich der Berg erstmals bemerkbar, als der erste Teil der Felsen ins Tal stürzte. Hier wurde die Bergrettung Seis gleich von mehreren Seiten alarmiert, die sich sofort zu der Abbruchstelle aufmachte. Es folgten weitere Steinschläge, bis um 10:30 Uhr ein nochmals größerer Felssturz erfolgte. Um 12:30 Uhr folgte schließlich der letzte größere Felssturz. Insgesamt schätzt man, dass 1.500 bis 2.000 Kubikmeter Felsen ins Tal gestürzt sind, dies entspricht in etwa dem Volumen von drei bis vier Einfamilienhäusern.
Die großen Felsstürze forderten – Gott sei Dank – keinerlei Opfer. Selbst fünf Bergsteiger, die sich während der Felsstürze gerade auf dem Weg zum Gipfel der Santnerspitze befunden haben, konnten unversehrt gerettet werden. Diese fünf Bergsteiger befanden sich bereits auf dem Zustiegsweg, als sie die Felsabgänge überraschten. Nachdem deren Bergführer die Bergrettung Seis per Handy informierte, wurde beschlossen, dass diese ihren Weg zum Gipfel fortsetzen mussten. Die Abseilroute war nämlich bereits voller Steine. Am Gipfel angekommen, wurden die fünf Bergsteiger mit dem Rettungshubschrauber Aiut Alpin Dolomiten geborgen und ins Tal geflogen.
Die Santnerspitze
Die Santnerspitze hat eine Höhe von 2.414 Metern und ist ein Nachbarberg des Schlerns. Der Schlern gibt zusammen mit der Euringer- und Santnerspitze das unverwechselbare Bild ab, der der Seiser Alm ein besonderes Panorama verleiht. Bevor der Santner im Jahr 1880 erstmals durch Johann Santner bestiegen wurde, bezeichnete man den Berg als „Großen Schlernzacken“. Weitere Informationen zur Santnerspitze sind unter Santner nachzulesen.