Diamantiditurm

Der Diamantiditurm im Latemargebirge

Das Rosengarten-Latemargebiet ist ein populäres Feriengebiet in Südtirol und der Nähe der Südtiroler Landeshauptstadt Bozen. Das Gebiet wird vom Rosengarten- und dem Latemargebirge maßgeblich geprägt, welche auch der Namensgeber des Rosengarten-Latemargebietes sind.

Genau wie das Rosengartengebirge mit seiner Sage um König Laurin einen hohen Bekanntheitsgrad genießt, ist auch das Latemargebirge bei vielen ein Begriff. Weit bekannt sind die Bilder des Karersees, in dem sich eindrucksvoll das Latemargebirge spiegelt. Im Latemarmassiv befindet sich der Diamantiditurm. Sicherlich ist den wenigsten Urlaubern der Diamantiditurm vom Namen her bekannt, doch bei diesem Felsturm handelt es sich um die höchste Erhebung des Latemarmassivs.

Der Diamantiditurm hat eine Höhe von 2.842 Metern über dem Meeresspiegel und wird teilweise auch als „Großer Latemarturm“, „Westliche Latemarspitze“ oder“Latemar-Hauptturm“ bezeichnet. Auf Italienisch wird der Diamantiditurm „Torre Diamantidi“ oder „Comon del Latemar“ genannt. Der Diamantiditurm besteht aus dem Schlerndolomit und wurde erstmals am 25.07.1885 durch Gustav Euringer, einem aus Augsburg (Bayern) stammenden Bergsteiger, bestiegen. Betrachtet man den Diamantiditurm isoliert vom restlichen Latemargebirge, kann dieser mit einem überdimensionalen Geodreieck verglichen werden, wobei die längste Seite des Dreiecks von unten bis auf den Gipfel ragt. Im Osten ragt der Felsturm stark, über eine Höhe von etwa 700 Metern senkrecht in die Höhe.

Der Diamantiditurm befindet sich im Hauptkamm des Latemargebirges, welches wiederum die Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino darstellt. Zudem zählt der Diamantiditurm zu den Östlichen Latemartürmen (Campanili del Latemar). Im Westen befindet sich die Diamantidirinne, im Osten die Große Latemarscharte.

Die Erstbesteiger

Gustav Euringer nahm die Erstbesteigung in Begleitung mit dem aus Obereggen stammenden Bergführers Giorgio Bernard vor. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Gustav Euringer bereits ein Jahr zuvor – also im Jahr 1884 – die 2.800 Meter hohe Latemarspitze bestieg. Zu dieser Zeit war er der Auffassung, dass es sich bei der Latemarspitze um die höchste Erhebung des Latemargebirges handelte. Als er am Gipfel der Latemarspitze ankam, bemerkte er, dass er im Irrtum war und bestieg daher im Jahr 1885 den Dolomitenturm. Der Wiener Bergsteiger Demeter Diamantidi bestieg die höchste Erhebung des Latemargebirges am 25.07.1892, allerdings nicht wie Gustav Euringer vom Süden aus, sondern vom Norden. Demeter Diamantidi ist damit der Namensgeber des Dolomitenturmes. Diamantidi wurde bei seiner Tour von den Bergführern Anton Dejori und Peter Krotter begleitet. Den Diamantiditurm vom Norden aus zu besteigen hat die Herausforderung, dass eine steile und vereiste Rinne, welche sich westlich des Felsturmes befindet, überwunden werden muss. Bei dieser Rinne spricht man von der Diamantidirinne oder vom Diamantidikamin.

Die Besteigung des Dolomitenturmes

Der Normalweg führt von Süden auf den Diamantiditurm. Die sogenannte Südflanke wird auf einer Höhe von zirka 2.600 Metern über dem Meeresspiegel von einem markierten Wanderweg gequert. Etwas höher wird die Südflanke vom Klettersteig Campanili del Latemar gekreuzt. Von hier aus gilt es als leicht, den Berggipfel über Steigspuren zu erreichen. Die Besteigung des Diamantiditurmes kann vom Karersee, vom Reiterjoch (1.983 Meter über dem Meeresspiegel), von Welschnofen, vom Karerpass oder von Obereggen aus begonnen werden. Die Latemarhütte – oder auch Rifugio Torre di Pisa – befindet sich auf einer Höhe von 2.671 Meter. Dabei handelt es sich um die einzige bewirtschaftete Schutzhütte in der gesamten Umgebung. Auf der Großen Latemarscharte stehen auf einer Höhe von 2.620 Metern über dem Meeresspiegel noch die Bivacco Rigatte und südlich des Diamantiditurms auf einer Höhe von 2.365 Metern über dem Meeresspiegel die Bivacco Latemar A. Sieff – zwei Biwakschachtel – zur Verfügung.

Weitere Artikel zum Thema: