Die Winterwanderung um den Karersee
Der Karersee ist einer der bekanntesten Seen in Südtirol. Der See liegt am Fuße des Latemargebirges im Südtiroler Rosengarten-Latemargebiet und ist vor allem aufgrund seiner Farbenpracht bekannt. Die intensiven Farben, in denen sich der Karersee zeigt, haben dem See auch den Beinamen „Regenbogensee“ eingebracht. Nicht nur in den Sommermonaten ist der Karersee einen Besuch wert – auch in den Wintermonaten empfiehlt sich ein Besuch und eine Umwanderung des Sees.
Die Wanderung
Wenn im Winter der Karerwald – also der Wald um den Karersee – tief verschneit ist, sollte man die Wanderung unternehmen, die am Karerpass beginnt. Für die Wanderung empfiehlt es sich, Schneeschuhe zu tragen. Vom Karerpass aus nimmt man den Weg Nummer 21, welcher zunächst durch den verschneiten Karerwald zum Mittleger führt. Vom Mittleger geht es über den Weg Nummer 11 weiter bis zum Karersee. Ist man am Karersee angekommen, kann man entweder den gleichen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt nehmen. Alternativ kann man auch den Bus nehmen und mit diesem wieder zum Karerpass hinauf fahren. Die Bushaltestelle befindet sich nur etwa zwei Gehminuten vom Karersee entfernt.
Für die gesamte Gehstrecke vom Karerpass zum Karersee und wieder zurück sollte man sich etwa zweieinhalb bis drei Stunden Zeit einplanen. Für die Tour, welche mit einem mittleren Schwierigkeitsgrad ausgewiesen ist, muss ein Höhenunterschied von 400 Metern überwunden werden.
Die Sage zur Farbenpracht
Wer die Schneeschuhwanderung zum Karersee unternimmt, begibt sich auf die Spuren der Wasserfee vom Karersee. Zwar handelt es sich beim Karersee um ein ganz besonders schönes Werk der Schöpfung, wenn sich dieser in seiner ganzen Farbenpracht zeigt. Doch der Volksmund hat seine eigene Erzählung gefunden, wie der See zu seinen vielfältigen Farben gekommen ist. Nach der Sage soll am See immer eine Wasserfee gesessen haben. Der Hexenmeister von Masaré hatte sich in die Nixe verliebt und wollte diese daher auch erwischen – doch dies gelang ihm nicht. Eine Hexe gab ihm schließlich den Tipp, die Wasserfee mit einem Regenbogen anzulocken. Gesagt, getan – der Hexenmeister zauberte einen wunderschönen Regenbogen um die Nixe in ihren Bann zu ziehen. Doch als er sich anschlich, bemerkte die Wasserfee die Absicht des Hexenmeisters und verschwand in den Karersee und wurde bis heute nicht mehr gesehen.
Aus Wut zertrümmerte der Hexenmeister den Regenbogen und die vielen kleinen farbigen Stücke fielen in den Karersee, in dem sie für die Farbenpracht sorgen, in der sich der See zeigt.
Im Rahmen der Winterwanderung zum Karersee begibt man sich auf die Spuren der Wasserfee und es wird jedem empfohlen, der sich im Winter in dem beliebten Feriengebiet Südtirols, dem Rosengarten-Latemargebiet, aufhält.