Der Rosengarten gehört seit 2003 zum Naturpark
Im Juni 2009 wurde den Dolomiten die weltweit höchste Auszeichnung verliehen, die eine Naturstätte erhalten kann – die Dolomiten erhielten von der UNESCO den Titel „Weltnaturerbe“. Mit dieser Auszeichnung wurde verdeutlicht, dass die Dolomiten ein Erbe der Natur sind, welches eine ganz besondere Aufmerksamkeit verdient und aber auch ganz besonders schützenswert ist, um für die nachfolgenden Generationen erhalten zu werden.
Doch nicht erst seit der Anerkennung als Weltnaturerbe unternimmt Südtirol etwas dafür, dass die Dolomiten besonders geschützt werden. Mit der Gründung der Südtiroler Naturparke werden die Ziele verfolgt, dass die Besonderheiten und die Vielfalt des alpinen Raumen bewahrt und geschützt werden. Dabei wird der Mensch nicht außer Acht gelassen, der als Teil der Natur angesehen wird und die Natur auch entsprechend nutzen und genießen kann.
Der Naturpark Schlern-Rosengarten
Südtirol hat insgesamt neun Naturparke. Einer davon ist der Naturpark Schlern-Rosengarten.
Der Naturpark Schlern wurde als zweiter Naturpark bereits im Jahr 1974 gegründet (der erste gegründete Naturpark war im Jahr 1951 der Nationalpark Stilfser Joch). Im Jahr 2003 wurde der Naturpark um den Rosengarten erweitert und hat seitdem den offiziellen Namen „Naturpark Schlern-Rosengarten“. Insgesamt umfasst der Naturpark eine Fläche von 6.796 Hektar und bezieht sich auf die Gemeindegebiete von Kastelruth, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. Zum Gebiet des Naturparks Schlern-Rosengarten gehört auch das Landschaftsschutzgebiet der Seiser Alm, der höchsten Hochalm Europas.
Der Schlern und der Rosengarten
Namensgeber des Naturparks ist der Berg, der als Wahrzeichen Südtirols gilt und aufgrund seiner unverwechselbaren Form weit bekannt ist – der Schlern. Der Gebirgsblock des Schlerns mit einer Höhe von 2.563 Metern und der Santner- und Euringerspitze gibt ein einmaliges Bild ab und ist auf zahlreichen (Werbe-)Fotos abgedruckt.
Der Rosengarten ist der zweite Namensgeber des Naturparks Schlern-Rosengarten, der gleichzeitig auch der Namensgeber des Rosengarten-Latemargebietes ist. Auch dieser Gebirgszug ist weit über die Grenzen Südtirols hinaus gekannt. Hier hat einer Sage nach einst König Laurin sein Reich gehabt. Das unverwechselbare Alpenglühen – das Enrosadira – ist das wohl bekannteste „Markenzeichen“ des Rosengartens.
Die Entstehung der Dolomiten
Die Dolomiten sind schon deshalb besonders erhaltens- und schützenswert, da diese über eine Zeitdauer mehrerer Jahrmillionen entstanden sind. Der Ursprung der Dolomiten lag in dem frühzeitlichen Urmittelmeer, dem „Paläotethys“. Die Vulkanausbrüche und die Riffe, die sich unterhalt der Oberfläche des Urmittelmeeres gebildet haben, waren der Beginn der heutigen Landschaft, wie sie heute unter anderem im Schlerngebiet und im Rosengarten-Latemargebiet vorgefunden wird.
Tier- und Pflanzenwelt im Naturpark
Die Tier- und Pflanzenwelt im Naturpark Schlern-Rosengarten ist vielfältig.
Die Seiser Alm war über einige Jahrtausende hinweg vollständig bis auf eine Höhe von etwa 2.200 Metern von Nadelwäldern bedeckt. Allerdings ging hier der Waldbestand durch Brandrodungen zurück. Im Gebiet des Naturparks sind vor allem Lärchen, Fichten und Föhrenwälder zu finden. Der Hauensteiner Wald, welcher nordöstlich von Seis liegt, besteht zusätzlich aus Tannen, Birken und Eschen. Der Wald um den Völser Weiher besteht aus Föhren.
Es wird versucht, die auf der Seiser Alm beheimateten Blumen weitestgehend zu schützen, auch wenn diese aufgrund des Einsatzes von Düngemitteln bzw. Erschließungsmaßnahmen zurückgegangen sind. Im Naturpark wachsen zahlreiche Moose, Binsen, Seggen und Wollgräser. Zudem sind die Krokusse, die Anemonen, der Rote Steinbrech und Soldanellen erwähnenswert. Wer die Seiser Alm im Frühjahr besucht, kann eine Vielzahl an Alpenrosen bestaunen, insbesondere an den Stellen, an denen nicht mehr gemäht wird.
Ebenfalls können im Naturpark die Schopfige Teufelskralle, Goldprimeln, der Sparrige Steinbrech, der Facchinis Steinbrech und die Moreti-Glockenblume bewundert werden.
Tiere, die in den alpinen Höhenlagen beheimatet sind, können auch im Naturpark Schlern-Rosengarten gesehen werden. Hier ist allerdings Bedingung, dass man sich im Naturpark still verhält und die Wanderwege nicht verlässt. Der aufmerksame Wanderer kann insbesondere Gemsen, Alpensegler, Kolkraben und Alpendohlen sehen. Letztere sind hingegen leicht zu finden, da diese bis an die Alpenhotels heranfliegen.
Auch der Steinadler kann im Gebiet des Naturparks gesehen werden, da dieser immer wieder in dem Gebiet horstet.
Das Naturparkhaus des Naturparks Schlern-Rosengarten befindet sich in Weißlahnbad (Tiers am Rosengarten) im Gebäude der ehemaligen Steger Säge.
Die weiteren Naturparke
Neben dem Naturpark Schlern-Rosengarten hat Südtirol noch den Nationalpark Stilfserjoch (erster gegründeter Naturpark), Naturpark Rieserferner Ahrn, Naturpark Puez-Geisler, Naturpark Drei Zinnen (ehemals: Naturpark Sextener Dolomiten), Naturpark Texelgruppe, Naturpark Sarntaler Alpen, Naturpark Trudner Horn und den Naturpark Fanes-Sennes-Prags.